Mittwoch, 18. Februar 2015

Mittwoch, 18.Feber 2015

Der Morgen begann für uns beide um ca. 7.00 und wir beschlossen etwas für unseren Körper zu tun. Wir haben Terabänder, eine Springschnur und unsere Laufschuhe mitgenommen. Also hier joggen zu gehen, wäre erstens - auch in der Früh - zu warm und zweitens würden wir wie das 8.Weltwunder bestaunt werden. Das macht hier niemand. Aber in unserem Gästehaus sind wir ja alleine und so wird daraus am Morgen unser Gym. Einige Runden laufen, Springschnur benutzen und ein paar andere Übungen und ich bin schon schweißnass, die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch, auch schon zeitlich in der Früh.
Nach dem leckeren Frühstück kam unser Guide Sunny mit seiner Familie (2 Töchter im Alter von 9 und 14 Jahren) vorbei und seine Frau - eine Schneiderein - nahm bei Maria maß um Ihr von dem gestrig gekauften Stoff zwei Dschuridas zu schneidern. Anschließend machten wir wieder eine Exkursion zu einem weiteren Projekt von We Care: "Ashanilayam Ponkunnam - School for mentally challenged Children" einer Einrichtung die sich um geistig gehandicapte Kinder und vor allem Jugendliche kümmert. Die Fahrzeit betrug rund eine halbe indische Stunde und wir konnten wieder dem bunten Treiben abseits der Straße zusehen. Diesmal sahen wir sogar einmal ein paar Polizisten die Kontrollen durchführten (hat ein wenig unserem Planquadrat geähnelt, aber eine Alkoholkontrolle muß hier nicht durchgeführt werden, Alkohol wird hier quasi nicht konsumiert und ist verpönnt). Wir wurden von der Priorin - Schwester Anila - freudig begrüßt und sogleich den Kindern vorgestellt die uns wieder zur Begrüßung Blumen überreichten. Mehr als 80 Kinder/Jugendliche warteten schon auf uns und konnten wir uns auch von der tollen Arbeit mit den Jugendlichen überzeugen. Neben handwerklichen kleinen Tätgigkeiten, wird gerade hier viel mit Musik als Therapie gearbeitet. So konnten wir einem Jungmänner - Quartett zuhören, ein kleines Mädchen überzeugte auch mit einem Lied und ein junger Mann brillierte als Tierstimmen Imitator. Alles wurde mit großen Applaus bedankt! Als die Schwestern hörten, daß wir vergangenes Jahr bei der schon letztens beschriebenen Hochzeit (dort musizierte ein Orchester aus psychisch kranken Jugendlichen) dabei waren, wurde rasch improvisiert. Nach einigen Minuten waren die Trommeln und die Blechinstrumente geholt und wir konnten wieder im Rythmus mitklatschen. Man sah mit welchen Enthusiasmus und Stolz die Jugendlichen ihre Instrumente spielten. Ganz toll wie hier gearbeitet wird. In dieser Einrichtung werden in Summe mehr als 120 Jugendliche täglich unterrichtet, davon sind 80 Jugendliche untertags zu betreuen, der Rest - also rund 40 Jugendliche, haben kein Zuhause und sind in ständiger Betreuung. Insgesamt sieben Schwestern und einige Hilfskräfte bringen jeden Tag die Kraft und die Einstellung auf, die Kinder zu motivieren und mit Ihnen zu arbeiten.  Schwer beeindruckt verabschiedeten wir uns von den Kindern und der Superiorin Anila.
Im Anschluß besuchten wir noch zwei Kirchen, zuletzt die älteste Kirche in Kerala, die rund 500 Jahre alt ist und heute von vielen Christen als Pilgerstätte besucht wird. Nach den Aussagen unserer Guides Sunny und George funktioniert das Zusammenleben hier in Kerala zwischen Christen, Hindu und Moslems sehr gut. Sehr Schade, daß es nicht überall so ist!



Begrüßung durch Priorin Sr. Anila






Herzliche Begrüßung durch die Kinder / Jugendlichen


Klassenzimmer


älteste Kirche Keralas

 

1 Kommentar:

  1. Heute ist ein Artikel in der SN über die Teilnahme von Narendra Modi an einer christlichen Feierstunde in Kerala. Dabei verurteilte er erstmals die Gewalt an religiösen Minderheiten und an Behinderte durch fanatische Hindus.

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