Dienstag, 24. Februar 2015

Montag, 23.Feber 2015

Noch vor dem Frühstück kam Schwester Ansi aufgeregt zu uns ins Zimmer und bat uns so rasch als möglich für einen eintägigen Ausflug fertig zu machen. Wir werden in ca. 20 Minuten abgeholt und sollen natürlich noch frühstücken. Also haben wir uns beeilt und dann erst gehört wo es hingehen soll: Besichtigung einer alten Kirche, einer Kautschukfabrik, eines Stausee's und einer Elefantenfarm.


Und dann ging es schon los, durch Keralas Straßen, durch viele Kurven ging es weiter ins Innere des Landes. Nach etwa 1 Stunde Fahrzeit haben wir ein Ziel unserer heutigen Reise erreicht, eine kleinere Kirche (befindet sich in Perunadu), direkt an einem idylischen Fluss gelegen. Am Fluss selbst konnten wir einen Fischer beobachten wie er sein Netz ueber die ganze Breite des Flusses spannte. Ein kleiner und sehr zaeher Mann, der wie ein Fisch schwamm (in Indien selbst koennen sehr wenige Menschen schwimmen und es ist auch nicht ueblich dass man ins Meer baden geht. Wenn, dann angezogen!). Anschliessend ging es weiter zu einem Staudamm, der neben seiner schoenen Aussicht, vor allem riesige Bienenschwaben zu bieten hatte. Voller Respekt standen wir da und hoerten das Surren der 1000enden Bienen, unser Freund Guenther Amenitsch (ein begeisterter Imker) haette seine volle Freude. Dafuer gibt's extra fuer ihn das entsprechende Foto. Von dort ging es weiter zu einer Gummifabrik, die bereits 1926 von den Englaendern gegruendet wurde. Leider war heute kein Betrieb, da alle Arbeiter an einem Begraebnis aus der Eigentuemerfamilie teilnahmen. Hier in Kerala, vor allem im Unterland, ist die Gummigewinnung ein ganz wesentlicher Bestandteil der Wirtschaft, neben den Kokusnuessen( in Kerala werden 10 Mrd. Kokusnuesse jaehrlich geerntet), der wichtigste Wirtschaftszweig. In den huegeligen Gebieten ist es dann der Kardamon, Cashew-Nuesse und der Teenanbau, dort werden wir die letzten beiden Wochen unsere Aufenthaltes verbringen und Euch dann berichten.


Zurueck zu unserem Ausflug: weiter ging es ueber eine mehr als abenteurliche Urwaldstrasse zu einer von sieben Kirchen, die dem Heiligen Thomas (Apostel Thomas der ueber Syrien vor 1.900 Jahren nach Kerala kam) geweiht ist. Im Inneren der Kirche befindet sich ein mehr als 650 Jahre altes Kreuz aus dem Ursprungsbau. Der jetzige Bau wurde 1984 als erste oekomenische Kirche der Welt errichtet. Der Ort selbst  (Nilackal) wurde vom Dschungel zurueckerobert und es lebt dort, voellig alleine, ein aelterer Mann der sich um die Kirche kuemmert. Es war einerseits sehr beeindruckend aber andererseits beaengistgend die Kraft des Urwaldes zu spueren. Unser Reisebegleiter, Father Thomas, und der Fahrer Sonny, schauten immer wieder aus dem Auto ob freie Elefanten zu sehen sind, leider hatten wir diesebzueglich kein Glueck. Ebenso kein Glueck bei der angekuendigten Besichtigung der Elefantenfarm: "Monday Holiday" stand an der Einfahrt, schade! Um uns andere freilebende Tiere zu zeigen, fuhren wir einen groesseren Umweg durch das Reservat Lahai Forrest. Elefanten sahen wir leider wieder nicht, obwohl laufend Schilder augestellt sind, die vor querenden Elefanten warnten. Dafuer sahen wir eine Gruppe Affen die um Futter bettelten. In diesem Forrest leben noch einige Waldmenschen, wir haben eine Familie mit einem Kleinkind  am Strassenrand gesehen. Sie haben zwar Kontakt zur Aussenwelt, betreiben Tauschhandel mit der naeheren Umgebung, leben aber ansonsten im Wald.

Gegen 19.00 kamen wir wieder zu unserem Ashram zurueck. Mehr als 220 km sind wir heute unterwegs gewesen, fuer indische Verhaeltnisse eine Gewalttour und das mit eingeschaltener Klimaanlage. Wir haben Sie immer etwas reduziert, aber ohne ging es auch nicht. Die Aussentemperatur betraegt derzeit zwischen 36 und 38 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit. Wir sind beide etwas angeschlagen, hoffentlich wird es nicht mehr!

In Indien sind die LKW bunt


Idylle am Fluss von Perunadu


Fischer spannt sein Netz quer durch den Fluss


Foto fuer Guenther: wilder Bienenstock


St.Thomas Church in Nilackal


"Gib den Affen Zucker"


Cashew Nuss


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