Dienstag, 10. März 2015

Dienstag, 10.Maerz 2015

Puenktlich um 9.30 ging es mit unserem Chauffeur Antony Richtung Kanyakumari los. Dieser Punkt wird auch das "End of India" genannt, der suedlichste Zipfel von Indien, dort wo sich drei Ozeane: der indische Ozean, das Arabische Meer und der Golf von Bengalen, treffen. Die Fahrt dauert ca. 2 1/2 Stunden und die Entfernung betraegt etwas mehr als 100 km. Obwohl es im Schnitt nur mit rund 40 - 50 km/h weitergeht, vergeht die Zeit relativ rasch, weil es immer etwas zu sehen gibt. Da wir Kerala verlassen und in den naechsten Bundesstaat Tamil Nadu reisen, muessen fuer uns auch Formulare ausgefuehlt werden, die von unserem Fahrer bei einem Checkpoint (wuerde man als Saip uebersehen) abgegeben werden.

Bevor wir aber das Ende von Indien erreichen, machen wir einen Stop beim aeltesten - vollstaendig erhaltenen - asiatischen Palast, dem Padmanabhapuram Palace. Dieser Palast wurde noch bis 1938 von einem Mahradscha bewohnt und wurde im 16.Jahrhundert errichtet. Es gibt hier unterschiedliche Eintrittspreise fuer Einheimische (35 Rupien) und fuer Auslaender (300 Rupien), wir denken das ist auch so ok.  Unsere Sandalen muessen wir natuerlich am Eingang abgeben. In vielen der zahlreichen Raeume ist ein Guide, der einem die Besonderheiten des Raumes erklaert. Wir werden dann immer noch gefragt: from where are you? Einer der Guides ist dann ganz aufgeregt und erklaert uns, dass ein oesterreichischer Missionar vor mehr als 250 Jahren, ein Jahr an diesem Hof, lebte und zwar: Father Paulinus of St.Bartholomeus (1748 in NOE, Hof am Leithagebirge geboren). Dieser hat auch als erster Europaer ein Woerterbuch in Sanskrit und Malayalam veroeffentlicht und konnte selbst mehr als zehn indische Dialekte, neben acht europaeischen Sprachen, sprechen.  In der Gemaeldegalerie ist noch heute eine Portraet von ihm zu sehen,

Nach diesem sehenswerten Stop fuhren wir weiter: Reisfelder, Bananenplantagen und Tapiokafelder saeumten den Weg. Nach ca. 1 Stunde erreichten wir den suedlichsten Ort von Indien: Kanyakumari. Dort gibt es auf zwei vorgelagerten Felsen einen Gedenkstaette und eine riesige Statue zu bewundern. Die Statue (40, 5m hoch) ist dem indischen Dichter Tiruvalluvar gewidmet, die Gedenkstaette ist dem Hindu Philosophen Vivekananda gewidmet, der 1892 drei Tage meditierend verbrachte. Das wirkliche Abenteuer stand uns aber noch bevor: mit einer Faehre wird man vom Festland auf die eine Insel gebracht. Da es diesmal eine wirklich rauhe See gab, fuehlten wir uns auf den beiden rund 15 minuetige Fahrten auf das Piratenschiff im Wiener Prater versetzt. Unglaubliche Wellen spritzten in das Boot, das Boot schlingerte hin-und her, die Inder hatten alle Schwimmwesten an, die bei einem Entern nicht geholfen haetten. Wir wurden so richtig nass und waren mehr als heilfroh, dass wir gesund hin- und her kamen.  Hier wurde auch 1948, nach Mahatma Gandhis Tod, ein Teil seiner Asche im Meer verstreut. Weiters ist die Stadt ein bedeutendes hinduistisches Pilgerziel ud auch fuer uns Christen ist es ein Marien-Wallfahrtsort, mir der in Indien beruehmten Kirche Our Lady of Ransom.

Einen Sonnteruntergang hier zu erleben muss etwas sehr besonderes sein. Hier kann man naemlich gleichzeitig auf der einen Seite die Sonne untergehen und auf der anderen Seite den Mond aufgegen sehen. Das haben wir leider nicht beobachten koennen, sondern es ging dann ohne Zwischenstopp wieder retour nach Kovalam, wo wir gegen 17.30 wohlbehalten ankamen. Ein grosses Dankeschoen an unseren Chauffeur Antony, mit dem wir schon die naechste Tour vereinbart haben.

Eine unvergessliche Ueberfahrt


Eingang zum Padmanabhapuram Palace


Innenhof


Maria mit bengalischer Touristenfamilie


Gerichtssaal


Am suedlichsten Punkt von Indien


Tiruvalluvar Statue (Hindu Philosoph)


Reges Marktleben bei der Rueckfahrt




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