Samstag, 21. März 2015

Samstag, 21.Maerz 2015 Palliativ Hausbesuche

Heute geht es schon um 8.30 los und wir sitzen mit Abu wieder im Auto in Richtung Kattappana
(ca. 30.000 Einwohner) wo wir wieder mit Joseph (ist uebrigens Rotarier im RC Kattappana) und Buna zusammentreffen. Etwas spaeter steigt noch Schwester Lizza dazu, die wieder aus dieser Region kommt, die wir heute besuchen. Insgesamt werden wir wieder neun Hausbesuche absolvieren.

Wir treffen wieder auf sehr aermliche Verhaeltnisse, wobei heute in zwei Faellen die Menschen schon sehr verzweifelt sind, ob Ihrer aussichtlosen Situation. Da fehlen auch Buna oder Joseph jegliche aufmunterenden Worte. Andererseits treffen wir aber auch drei  Maenner - die alle gelaehmt sind - die Ihre Situation mit einer positiven Einstellung bekaempfen.  Einer mischt fur eine kirchliche Organisation Waschpulver, verpackt es und wird dann bei den Kirchen verkauft. Auch lebt er seine kuenstlerische Ader mit schoenen Holzschnitzerein aus. Ein anderer malt sehr gerne und arebitet auch mit Glasmalereien. Mittags sind wir bei einer weiteren Palliativmitarbeiterin zum Essen eingeladen und kosten uns weiter durch die keralische Kueche durch. Heute haben wir auch eine Art erfrischende Buttermilch mit Zucker und Salz erhalten. Was wirklich auffaellt, ist das die haeufigste Ursache der Patienten, Autounfaelle sind. Knapp 50% aller Patienten leiden an Folgeschaeden aufgrund eines Autounfalles. Hier merkt man leider, dass Indien eine der hoechsten Unfallziffern der Welt hat. Wenn man die Fahrgewohnheiten erlebt, das Angurten ignoriert und die riskanten Ueberholmanoever live miterlebt, wunderm einem diese Ziffern leider nicht.

Am spaeteren Nachmittag versuchen wir noch mein Patenkind zu treffen. Leider treffen wir Donna Mariya nicht persoenlich, Ihr Vater kommt aber zur Gemeinde und kann mein Geschenk und meine Gruesse empfangen. Es war fuer mich trotzdem wieder sehr bewegend!

Die Gastfreundschaft wird ueberall gross geschrieben, doch die der Keraler ist - so denken wir - nicht mehr zu ueberbieten. Wir muessen sowohl bei Buna als auch bei Joseph zum Abschied ins Haus kommen, es werden uns alle Familienmitglieder vorgestellt und wir bekommen eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken. Und der Chai mit Kardamon ist einfach unglaublich lecker!  Gegen 20.00 - schon stockfinster - kommen wir erst retour und sind ziemlich geschafft.

Zusammendfassend waren die vergangenen zwei Tage, gerade fuer mich wo ich in meinen Job mit Krankheiten wenig zu tun hatte, doch sehr beruehrend, beeindruckt vom Umgang der Verwandten mit den Patienten und tlw. entsetzt von den Lebensumstaenden, die manchmal nicht zu beschreiben sind. Gleichzeitig dankbar, wie gut es einem geht und gleichzeitig nachdenklich darueber, wie man das leichtsinnig wieder vergisst.

Das heutige Paliativteam


Schattiger Weg zum ersten Patienten


Er macht Glasmalereien


Manchmal ein steiniger Weg


Buna mit Ihren drei Toechtern und Nachbarkinder


Huehnertransport mit Ziege am Top


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