KERALA 2015: Samstag, 14.Maerz 2015

Bereits um sieben Uhr frueh sind wir an den Strand gegangen um den Fischern bei Ihrer harten Arbeit ein wenig zuzusehen. Riesige Netze werden, von den zahlreichen Booten, ausgeworfen und von mehr als einem Dutzend Maennern, Jugendlichen und auch teilweise Kindern eingezogen. Da wird mit aller Kraft an dem starken Tau gezogen, bis das Netz dann endlich an Land ankommt. Viele kleine Fische finden sich, neben einigem Abfall, im Netz, so gut wie keine groesseren Fische. Auch hier spuert man die Ueberfischung der Meere, aber auch - so wird uns erzaehlt - der riesige Tsunami vom 26.Dezember 2004. Er war hier auch mit mehreren Wellen zu spueren, aber ohne unmittelbare Schaeden. Sehr wohl aber mit langfristigen Auswirkungen: seit diesem Zeitpunkt, sagen die Fischer, sind fast keine groesseren Fische mehr im Netz. Das Geschaeft ist schwieriger geworden und der Lohn geringer.

Ueber den ganzen Strandabschnitt (ca. 6 km) sind hunderte Fischer mit den Netzen beschaeftigt, die waehrend des Einholens im Gleichklang rythmisch rufen. Mit den Booten wird in der Nacht, bei Morgengrauen wird mit diesen grossen Netzen, gefischt. Sobald die Netze an Land sind, werden sie, von den, im Kreis stehenden, Fischern geschuettelt und die Fische im Zentrum gesammelt. Dann kommen die Frauen und sammeln die Fische in grossen Blechbottichen ein. Daneben steht immer ein Mann, mit einem Stueck Papier und Bleistift, der den Fang und auch - so nehmen wir an - die Fischercrew notiert. Anschliessend werden die Fische kurz abgewaschen und es geht zum Gruenstreifen, wo schon die kleinen Transporter oder Motorraeder warten. Dort wird der Fisch in die Transportkisten, vermischt mit Eis, umgefuellt und ab gehts zu den Abnehmern.

Ein sehr harter Job, bringt wenig ein, die Maenner schauen alle sehr abgekaempft und muede aus. Auch den Frauen sieht man den taeglichen Kampf ums Ueberleben an, hier wird wenig gelaechelt. Daneben warten schon die Voegel, an jeder der vorhin beschriebenen Stationen und holen sich Ihren Anteil vom "Catch of the day".