Freitag, 13. März 2015

Freitag, 13.Maerz 2015

Unser Chauffeur Antony wartete wieder puenktlich am Beach Gate und schon ging es los zu unserem heutigen Ziel: Thiruvananthapuram, der Hauptstadt von Kerala. Der Zungenbrecher hat frueher Trivandrum geheissen und ist unter den Einheimischen immer noch gebraeuchlich, also das verstehen wir sehr gut. Die Fahrt dauert nur 30 Minuten und wir sind neben Kochi, in der zweit groessten Metropole von Kerala angelangt. Trivandrum hat ca. 900.000 Einwohner und ist Regierungssitz und auch ein bedeutender IT Hot Spot. Im IT Campus, dem Technopark Kerala, arbeiten mehr als 22.000 Ingenieure und immer mehr internationale Firmen ( zB: IBS Software Services) siedeln sich hier an. Kochi liegt ca. 200 km noerdlich und ist eine Industrie- unnd Haldesstadt, waehrend Trivandrum vor allem auf den Dienstleistungssektor punktet. Die grosse Mehrheit (> 70%) der Einwohner sind Hindu, etwas mehr als 15% sind Christen und rund 13% sind Muslime.

Die bedeutenste Sehenswuerdigkeit ist der Padmanabhaswamy-Tempel. Erbaut Ende des 18.Jhd. wurde er von den Koenigen von Travancore. Der Tempel gilt als einer der 108 heiligen Orte des suedindischen Vishnuismus. Sein siebenstoeckiger und 17 m hoher Gopuram (Torturm) ueberragt alles. Nicht Hindus - wie uns - ist der Zutritt nicht erlaubt, maennliche Hindus duerfen den Tempel nur mit nackten Oberkoerper und einem Dhodi als Beinkleid betreten. In der westlichen Welt erlangte der Tempel auch Beruehmtheit, durch einen gigantischen Schatzfund im Jahre 2011. In seit mehr als 130 Jahren verschlossenen Kellerraeumen wurden Gold, Smaragde und Artefakte in einem Wert von zumindest 15 Mrd. Dollar gefunden. Zwei weitere Gewoelbe wurden bis jetzt noch gar nicht geoeffnet. Derzeit besteht zwischen der Regierung und der Koenigsfamilie von Travancore ein riesiger Streit, wer den Schatz in Anspruch nehmen darf. Verstaendlich, da geht es um wirklich viel Geld!!

Anschliessend besuchten wir das Museum des Kuthiramalika-Palastes, ein Holzbau im klassischen Kerala Stil mit bemerkenswerten Schnitzarbeiten. Es sind auch zwei Throne aus Elfenbein bzw Bleikristall (aus der Tschechei ) des Rajas von Trancore ausgestellt. Fotografieren war im Inneren des Museums leider strikt verboten.

Abschliessend ging es noch in einen Tempel der Neuzeit: ein riesiges Kaufhaus mit sieben Geschossen, wie bei uns der Gerngross oder der Kastner&Oehler. Hier gibt es alles, was das Herz begehrt, und ganze Stockwerke nur fuer Saris und Stoffe reserviert.

Bei der Heimfahrt erzaehlte unser Chauffeur Antony, der Christ ist, dass er seit zwei Monaten Vater sei (Tochter heisst Ann) und er leider mit seinen Eltern keinerlei Kontakt hat. Warum? Hier wird die Mehrheit der Ehen von den Eltern arrangiert. Er hat aber vor fuenf Jahren dem widersprochen und eine Liebesheirat vollzogen. Die Konsequenz war leider der Verstoss aus seiner Familie. Das ist auch eine Seite von Kerala. Hoffen wir, dass seine Eltern noch zur Vernunft kommen und Ihre Enkeltochter einmal besuchen wollen.






Aussichtspunkt ueber unseren Strand 


Teil des Technopark Kerala


Gopuram des Padmanabhaswamy Tempel

Erinnerungsfotos fuer Hindus im Dhodi 

Hindi in ritueller Bekleidung



Kuthiramalika-Palast



Saeulenhalle im Kuthiramalika-Palast


Bunte Souvenirs


Tempel der Neuzeit

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