Freitag, 20. März 2015

Freitag, 20.Maerz 2015 Palliativ Hausbesuche

Der Tag beginnt bei Familie Edakarottu mit eine kurzen Andacht mit dem Priester der Gemeinde - Binish - der auch das Haus, im Rahmen eines Hausbesuches - segnet.

Heute haben wir die Moeglichkeit die Palliativschwester Buna und Herrn Joseph bei Ihren Hausbesuchen zu begleiten. In dieser Region, wo wir heute unterwegs sind, sind ca. 100 Patienten, die von Ihren Angehoerigen betreut und einmal monatlich von diesem Sozialprogramm besucht werden. Schwester Buna misst dabei den Blutdruck und wenn notwendig den Blutzucker. Eine weitere Kollegin - Stephi - stosst auch noch dazu, sie kennt in diesem Teilgebiet die Patienten und ist im Detail dafuer verantwortlich. . Wir besuchen heute neun Patienten, teilweise in entlegensten Gebieten, teilweise muessen wir zu Fuss gehen und muessen auch einmal einen Bach queren. In sehr einfachen Behausungen sind die Patienten (zwischen 11 und 93 Jahren) in Ihrer gewohnten Umgebung und sind dort einem teilweise sehr gnadenlosen Schicksal ausgeliefert. Diese Umstaende waren fuer uns heute sehr nahe an der Grenze des Ertraeglichen. Aber die positve  Stimmung von Schwester Buna und Ihrer Kollegin Stephi stecken auch die Patienten, die Angehoerigen und auch uns an. Wir werden immer besonders vorgestellt und natuerlich auch bewirtet, mit den unterschiedlichsten Dingen, auf alle Faeller mit warmen Wasser oder Soda Lemon. Unsere Anwesenheit loest bei keinem einzigen Patienten ein Befremden aus, im Gegenteil wir bringen Abwechslung und werden auch von Ihnen sehr freundlkich begruesst. Dem aeltesten Patienten (93 Jahre) der im Kopf noch absolut hell ist und viele Schmaehs macht, werden sogar die Haare und der Bart geschnitten. Auch Sebastians Neffe Abin - er macht heute den Driver - macht voll mit, wir sind von der Einstellung des 20jaehrigen zutiefst beeindruckt, mit welcher Selbstverstaendlichkeit er den fremden alten Mann schneidet und rasiert.

Mittags sind wir dann bei einem Priester beim Lunch zu Gast, diesmal wieder einmal so richtig indisch, ich denke er will uns testen. Wir haben den Test - trotz mancher Traene von der Schaerfe - bestanden. Nach einem starken Kaffee aus den Bohnen der Umgebung geht es wieder weiter, zu weiteren Einzelschicksalen. Die Strassen , besser gesagt Wege die wir hier fahren, wuerden wir in Europa hoechstens zu Fuss gehen und wuerden vor allem keinerlei Haeuser dahinter vermuten. Hier findet sich immer eine oder mehrere Behausungen, hinter Teeplantagen, Gummibaeumen oder unter Palmen bzw. Kardamonfeldern.  Wir haben in den letzten sechs Wochen schon einiges erlebt, aber das war fuer uns auch Neuland!

Abends ging es dann noch zu einem weiteren Bruder von Sebastian, zu Benny, bei dem ein Fastengebet der Basisgemeinschaft abgehalten wurde. Ca. 40 Personen (1/3 davon Jugend )  nahmen an der ca. 30 minuetigen Andacht sehr inbruestig teil. Fuer europaeische Verhaeltnisse nicht vorstellbar. Benny hat insgesamt vier jugendliche Toechter, welche die Moeglichkeit nutzten mit uns Englisch zu sprechen. Natuerlich durften wir auch wieder keralische Spezialitaeten kosten. Das waren heute Eindruecke die uns nachdenklich und demuetig gestimmt haben. Wir sind schon auf Morgen gespannt wo ein weiterer Tag mit Hausbesuchen am Programm steht.

Weitere Fotos folgen spaeter, wir muessen schon weiter und ein Foto downladen dauert hier (Verbindung sehr schwach) ca. eine halbe Stunde!

Ausblick von Sebastian's Heimat

Jetzt geht's ueber den Bach

Palliativteam im Einsatz


Buna beim Blutdruckmessen

Buna, Maria und Stephi im Teefeld




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